Leipzig ist ja nicht gerade die typische Destination für einen Städtetrip. Dennoch fiel die Wahl meiner Mutter, meiner Schwester und mir auf die coole Stadt in Sachsen, über die man immer wieder liest, dass sie auf dem besten Weg ist, „das neue Berlin“ zu werden. Das kann ich zwar nicht unterschreiben, doch Leipzig ist definitiv einen Besuch wert! Was ihr dort auf keinen Fall verpassen dürft, erzähle (und zeige) ich euch hier.
Zwei Tage sind natürlich nicht viel, um eine so große Stadt in seiner Gänze zu entdecken. Deswegen habe ich mich vorab online ein bisschen schlau gemacht, welche Cafés, Restaurants oder Shops derzeit besonders angesagt/schön/lecker/einzigartig sind. Dabei ist mir die Seite Verborgenes Leipzig aufgefallen, die ich euch wärmstens ans Herz legen möchte. Sortiert nach den Himmelsrichtungen auf dem Stadtplan kann man sich durch interessant geschriebene und schön bebilderte Tipps klicken, die definitiv dazu einladen, ihnen nachzugehen.
Wir hatten übrigens eine total süße Airbnb-Wohnung im Westen (Lindenau/Plagwitz), von der aus wir sowohl zu Fuß die Gegend erkunden konnten, aber auch innerhalb von 10 Minuten mit der Straßenbahn in der Innenstadt waren. Wer mehr Infos zu der Wohnung haben möchte, kann mich gerne anschreiben. 🙂
Die Leipziger Streetart und Industriekultur bewundern
Wenn man durch die Straßen von Leipzig geht, gibt es schon viel zu gucken. Die Häuser haben alle mindestens fünf Etagen und ihre ursprünglichen Gründerzeit-Fassaden – die meisten wurden allerdings mit Graffiti besprüht. Wenn man genau hinsieht, kann man zwischen unschönem Geschmiere jedoch viel kreative Streetart entdecken.
Wer die alte Industriekultur einmal hautnah erleben möchte, der sollte die Alte Baumwollspinnerei besuchen. Ursprünglich die größten Baumwollspinnerei Kontinentaleuropas, werden Teile des 10 Hektar großen Geländes heute für kulturelle Zwecke genutzt. Es gibt Ausstellungen, Events und man kann kleine Ateliers und Galerien besuchen, die einen Einblick in ihre Arbeit geben und diese auch gleich verkaufen. Wir waren ein bisschen enttäuscht, dass viele von ihnen geschlossen waren – ein Phänomen, das im Sommer in Leipzig offenbar normal ist. Viele kleine Geschäfte schließen ganze sechs Wochen am Stück! Für Touristen, die abseits von H&M und Co. shoppen wollen, ist das wirklich schade.
Im Kaiserbad schlemmen
Wenn ich Urlaub mache, gehört ein gemütliches reichhaltiges Frühstück unbedingt dazu! Daher hatte ich vorab einige Cafés rausgesucht, die wir ausprobieren wollten. Eins hat es uns besonders angetan: Das Kaiserbad. Es lag nur fünf Gehminuten von unserer Wohnung entfernt, ist wunderschön eingerichtet (Backsteinwände! Samtmöbel!), hat hinten raus einen Blick ins Grüne und vorne eine mit Lichterketten geschmückte Terrasse.
Nicht nur das Frühstück ist dort besonders (Fenchelsalami, Bircher Müsli, Frische Früchte, Avocadocreme,…), auch die anderen Gerichte auf der Karte haben das gewisse Etwas. Meine Schwester und ich hatten zum Nachtisch z. B. das „Tiramisu Kaiserbad“ mit Bisquit, Vanillecreme, Erdbeeren und Minze – ein Traum!
Wir drei waren so begeistert vom Kaiserbad, dass wir innerhalb von 2,5 Tagen gleich 3 Mal dort waren! Deswegen ist es auch mein ultimativer Geheimtipp für euch.
Lipz probieren
Jede Stadt hat ihre regionalen Köstlichkeiten und Produkte. Wer in Leipzig ist, sollte eine der drei Lipz Schorlen probieren. Ihr habt die Wahl zwischen Stachelbeere, Schwarzer Johannisbeere und Rhabarber. Die Früchte für die veganen Schorlen kommen aus der Region, und sind auch nur in Mitteldeutschland erhältlich. Ich habe die Sorte Stachelbeere probiert und die war echt sauer, aber lecker. Besonders gut hat mir das bunte Etikett der Flasche gefallen. Auch das ist regional. Es wurde von einem Leipziger Künstler designt.
Cupcakes bei Marshalls Mum
Als ich bei meiner Recherche das Café Marshalls Mum entdeckt habe, wollte ich unbedingt dort hin. Auch wenn wir noch vollgefressen vom Frühstück im Kaiserbad waren, haben sich meine Schwester und ich uns jeweils ein Stück Kuchen und ich noch einen fetten Frappé bestellt. Der Kuchen war vegan, doch das hat man überhaupt nicht geschmeckt – im Gegenteil: Ich habe selten so einen saftigen Apfelkuchen gegessen. Die Cupcakes sahen auch echt lecker aus (und hatten lustige Namen). Mir persönlich sind sie jedoch immer zu süß. Am besten ihr macht euch selbst ein Bild.
Mitbringsel bei anderthalb shoppen
Wer auf Concept Stores steht, die einzigartige Produkte und handgemachte Unikate anbieten, der ist bei anderthalb genau richtig. Wir haben die „Ladengalerie und Werkstatt“ durch Zufall entdeckt als wir schräg gegenüber in einem Café gesessen haben. Im Schaufenster haben wir sofort ein kleines, handgemachtes Keramikkrokodil ins Herz geschlossen, das wir am liebsten sofort adoptiert hätten, doch leider hatte der Laden (wie so viele andere tolle Geschäfte) geschlossen. Gerne hätten wir uns auch ein paar der lustigen Karten, handgemachten Schälchen oder Prints mitgenommen. Glücklicherweise sind wir im Onlineshop von anderthalb fündig geworden und konnten das Tier wenig später in Empfang nehmen. Es wird uns jetzt von jetzt an immer an unser Wochenende in Leipzig erinnern.
Sehr gefreut hat mich, dass nun tatsächlich „ausverkauft“ unter dem Krokodil steht. Das zeigt mir, dass es sich wirklich um Unikate handelt. Ein paar seiner Freunde – Kiwi, Hase und Einhorn – sind allerdings noch verfügbar!
UPDATE: anderthalb hat sich mittlerweile umstrukturiert (Ausstellungen, Workshops, Yoga Retreats) und bietet keine Artikel mehr zum Verkauf an. Seeeeehr schade.

© http://thiele-julia.de/

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Natürlich sind wir auch ein bisschen auf typischen Touri-Pfaden gewandert. Ein Besuch beim beeindruckenden Völkerschlachtdenkmal (91 Meter hoch!) durfte ebenso wenig fehlen wie ein Blick auf die „Leipziger Löffelfamilie“ (siehe Titelbild), einem Leuchtreklame-Relikt aus DDR-Zeiten, unter dem heute ein kultiger Biergarten betrieben wird.
Das waren meine persönlichen Leipzig-Highlights! Ich hoffe, ich konnte euch inspirieren und würde mich freuen, wenn ihr mir von euren Erfahrungen berichtet.
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