Es ist etwas mehr als zehn Jahre her, da bin ich mit den brandneuen Adidas Superstars über den Schulflur stolziert und habe mich gefühlt wie die coolste Sau von allen – dass die meisten meine Mitschüler haargenau die gleichen Sneakers hatten, tut jetzt hier nichts zur Sache… Schon am Abend vor der Schule habe ich mich auf den nächsten Tag gefreut und gehofft, dass die coolen Kids aus der Oberstufe einen Blick auf meine modische Schuhpracht erhaschen.
Damals waren modische Statements noch etwas ganz Besonderes und mit jedem neuen Teil hat man sich ein bisschen „erwachsener“ gefühlt. Mit Mitte 20 sehnt man sich nicht mehr unbedingt danach, endlich erwachsen zu sein – ganz im Gegenteil: Man vermisst die unbeschwerten „guten alten Zeiten“, in denen sich alles um die Frage „Was ziehe ich morgen an?“ drehte. Zukunftsängste, finanzielle Probleme oder Alltagsstress lagen noch in weiter Ferne.
Insofern ist es ja irgendwie klar, warum wir alle so auf Fashion-Revivals abfahren. In meinen neuen Schuhen fühle ich mich up-to-date und gleichzeitig genauso wohl wie in meinen ausgelatschten Superstars der „ersten Generation“. Die Intention, warum ich überhaupt darüber schreibe, ist also weniger der Trendaspekt als vielmehr die nostalgischen Gefühle, die dabei hochkommen.
Mit den neuen alten Dingen im Leben verbindet man einfach die schönen Erinnerungen an früher. So geht es mir in letzter Zeit ständig (ich hoffe das liegt nicht am Alter!): Eine Folge „Sex and the City“, ein guter Film aus der Kindheit, der Moment, ein altes Lieblingsstück im Kleiderschrank oder die Old-School-Fotos, die man beim Ausmisten findet. Und meistens möchten wir diesen Moment doch mit den lieben Menschen teilen, mit denen wir diese Zeit durchlebt haben. Schon wird ein Foto geknipst, versendet, gepostet oder geteilt!
Hier habe ich mal ein besonderen Schnappschuss für euch rausgekramt, der im Jahr 2004 im Garten meiner Großeltern entstanden ist. Da kommen direkt die schönen Erinnerungen an die unbeschwerte Kindheit, meine Familie und unseren Golden Retriever Sandy hoch. Aber auch ganz deutlich zu erkennen sind natürlich die Adidas Superstars, die bei meinem sonst sehr „schlichten Outfit“ besonders gut zur Geltung kommen.
Nun zurück in die Gegenwart. Ein paar Vorzüge meiner neuen „alten“ Errungenschaften möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten. Während die drei Streifen früher für uns noch ein „Marken“-Zeichen waren, mit dem wir uns cooler fühlten, habe ich mich heute für die streifenfreie Variante entschieden. Wie ich finde, hübschen die weißen Sneakers auch 2016 und nach vielen Comebacks immer noch das ein oder andere Outfit auf.
1 Kommentare